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Rezension Ohne ein einziges Wort

"Ohne ein einziges Wort" ist ein Roman der britischen Autorin Rosie Walsh und erschien 2018 als Taschenbuch mit 528 Seiten im Goldmann Verlag der Random House Gruppe.

 

Als ich zukünftige Neuerscheinungen durchstöberte sprang mich dieser Roman aufgrund seines wunderschönen Covers direkt an.  Das farblich gut gewählte Türkis wirkt fröhlich und ansprechend und harmoniert perfekt mit Titel und Schriftzug und den ebenfalls passenden Vergissmeinnicht-Blüten.  Ein weiterer Blick auf den Klappentext und ich wollte das Buch unbedingt lesen. (Klappentext Quelle Random House: Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. Zweifellos. Dann muss er verreisen und verspricht dir, er meldet sich auf dem Weg zum Flughafen. Aber er ruft nicht an. Er meldet sich gar nicht mehr. Deine Freunde raten dir, ihn zu vergessen, doch du weißt, sie irren sich. Irgendetwas muss passiert sein, es muss einen Grund für sein Verschwinden geben. Und nun stell dir vor, du hast recht. Es gibt einen Grund, aber du kannst ihn nicht ändern. Denn der Grund bist du.)

 

Rosie Walsh hat einen sehr guten und flüssigen Schreibstil, durch den ich mir vieles bildlich sehr gut vorstellen konnte. Die einzelnen Charaktere hat sie mit sehr unterschiedlichen, aber menschlichen, Zügen geschaffen, wodurch ich mich als Leserin wunderbar in jede einzelne Person hineinfühlen konnte. Besonders bei der Hauptprotagonistin Sarah konnte ich während der ganzen Geschichte mich wiedererkennen und mitfühlen und mitfiebern.

Besonders gefalllen hat mir am Schreibstil, dass die Spannung stets erhalten bleibt, da der Roman die ein oder andere Wendung mit sich bringt, denn die Autorin lässt ihre LeserInnen an manchen Stellen gedanklich die Geschichte in eine ganz andere Richtung weiterführen.

 

Während ich mit Protagonistin Sarah eine direkte Verbundenheit fühlte, desto mehr Rätsel gab mir Protagonist Eddie auf, dessen Verhalten einfach unbegreiflich und unmenschlich erschien. Seite um Seite hoffte ich auf die klärenden Worte und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Doch im zweiten (von drei) Teil des Buches wurden die Umstände, die hinter Eddies Schweigen standen, deutlich und nachvollziehbar. Manchmal sind die Wege des Schicksals einfach unvorstellbar und plötzlich bist du deiner Vergangenheit wieder näher als du wolltest.

Besonders gefallen hat mir auch, dass der dritte Teil hauptsächlich aus Eddies Sicht erzählt wird, wohingegen eins und zwei lediglich aus Sarahs Sicht geschrieben wurden. Denn so wird der Charakter Eddie sympathischer und noch verständlicher.

 

Mir hat Ohne ein einziges Wort sehr gut gefallen, denn es ist kein typischer Liebesroman. Rosie Walsh erzählt hier eine sehr tiefgründige Geschichte über die verschiedensten Arten der Liebe: zum Partner, zu Verstorbenen, zu Freunden und zu sich selbst. Zusätzlich findet sich, meiner Meinung nach,  im Roman die Redewendung "Jeder ist seines Glückes Schmied" deutlich wieder.

 

Dieser Roman gehört definitv zu meinen Jahreshighlights 2018 und ist absolut empfehlenswert!

 

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