"Der Alphabetmörder" ist das Thrillerdebüt des deutschen Autors Lars Schütz und erschien 2018 mit 384 Seiten als Taschenbuch im Ullstein Verlag. Zusätzlich ist es der 1. Teil der beginnenden
Buchserie um den Fallanalytiker Jan Grell.
Direkt mit Beginn der ersten Seite schafft es Lars Schütz mit seinem flüssigen Schreibstil den/die Leser/in in seinen Bann zu ziehen und die Hauptprotagonisten Jan Grell und Rabea Wyler auf der Jagd nach dem Alphabetmörder zu begleiten. Während des Lesens scheinen die Seiten zu fliegen, denn man möchte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung bleibt hier konstant erhalten, flaut keine einzige Sekunde ab und lässt sehr lange Zeit überhaupt keinerlei Vermutung bezüglich des Täters zu, weswegen das Ende des Thrillers für meinen persönlichen Geschmack sehr gelungen ist.
Was auf den ersten Blick auffällt, sind die Unterteilungen des Buches, denn zu jedem neuen Opfer gehört auch ein Buchstabe des Alphabets, welcher mit einer Definition aus dem Grimmschen Wörterbuch erläutert wird. Meinen Geschmack trafen diese Zitate nun nicht, finde diese Art der Aufmachung aber gut ausgesucht. Ebenfalls gut gefiel mir, dass die Länge des Falles anhand von Datums- und Zeitangaben(Morgen, Nachmittag, Abend) über den Kapiteln übersichtlich und nachvollziehbar gehalten wurde.
Obwohl mir sehr kurze Kapitel normalerweise gar nicht gefallen störten sie mich hier in keinster Weise. Die Geschichte hatte mich so gefangen, dass ich oftmals gar nicht bemerkte wie viele Kapitel ich bereits hinter mir gelassen hatte.
Dass die Kapitel, die direkt über die gefangenen aber noch lebenden Opfer (Tugba) erzählten, sich in der Schriftart vom Rest der Handlung abhebten, fand ich sehr gut gewählt.
Die Protagonisten Jan Grell und Rabea Wyler sind Fallanalytiker. Während sie aus der Schweiz stammt, muss er für den neuesten Fall in seine Heimat, den Westerwald, zurückkehren. Doch direkt wird klar, dass Jan Grell etwas aus seiner Vergangenheit verbirgt und die Neugierde ist geweckt. Das dieser Charakter ein Geheimnis hat, welches mit der Zeit stückchenweise aufgedeckt wird, passt sich sehr gut der Handlung an bzw. verwebt sich auf sehr interessante Weise mit den Morden.
Die Morde bzw. die Leichen selbst wirken teils brutal, sind aber keineswegs so geschildert, dass sich dem/der Leser/in beim Lesen der Magen umdreht.
Erwähnen möchte ich auch noch das Cover, welches trotz seiner Schlichtheit in gewisser Weise auffällig genug gestaltet wurde um ins Auge zu springen. Dabei finde ich die Wahl der angepinnten weißen Buchstaben auf dem schwarzen Hintergrund im harmonischen Zusammenspiel mit dem Autorennamen im gelben Schriftzug gut getroffen.
"Der Alphabetmörder" gehört auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights diesen Jahres und sollte auch noch in vielen weiteren Bücherregalen ein Zuhause finden, weswegen er meine klare Leseempfehlung bekommt!
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