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Rezension Was Alice wusste

"Was Alice wusste" ist ein Psychothriller des Autors T. A. Cotterell und erschien 2018 als Paperback Ausgabe mit 320 Seiten im Goldmann Verlag der Random House Gruppe.

 

Nachdem das Cover meine Aufmerksamkeit auf Grund des orangenen Schriftzugs, der an Feuer erinnert, auf schwarzen Hintergrund gewann fand ich auch den Klappentext vielversprechend. (Klappentext Quelle Random House: Die erfolgreiche Malerin Alice Sheahan lebt mit ihrem Mann Ed, einem angesehenen Arzt, in Bristol. Sie ist stolz auf das nahezu perfekte Leben, das sie führen, bis ihre Welt auseinanderbricht: Ed gerät nach einer durchzechten Nacht in den Verdacht, eine junge Frau ermordet zu haben. Doch obwohl Alice ein blaues Seidenhalsband in seiner Jacketttasche entdeckt, beteuert Ed seine Unschuld. Dann taucht plötzlich Marianne auf, eine ehemalige Freundin von Alice, zu der sie keinen Kontakt mehr hatte. Sie zeigt Alice ein Foto, das Eds Version der Mordnacht als Unwahrheit entlarvt. Und Alice wird zerrissen in einem gefährlichen psychologischen Spiel, das sie schließlich einen fatalen Fehler begehen lässt …)

 

Obwohl der Schreibstil an sich sehr flüssig und verständlich zu lesen war, baute sich bei mir leider überhaupt keine Spannung auf. Lediglich das kurze intensive Gespräch mit Alice' ehemaliger Freundin Marianne sorgte für meinen Geschmack mal für einen kleinen Spannungskick, verflog aber leider auch genauso schnell wieder wie er kam.

Hauptsächlich hatte ich das Gefühl ein Ehedrama zu lesen, da durch den im Raum stehenden Mordvorwurf immer mehr Konflikte zwischen Ed und Alice entstehen, die oft ausdiskutiert werden.

 

Besonders störend empfand ich den sehr starken Bezug zu Alice' Job als Künstlerin bzw. Porträtistin, da dadurch unglaublich viele Interpretationen in die Bilder geschildert werden, die mir genauso unverständlich waren wie Ehemann Ed. Diese Detailliebe mag an dem privaten Hintergrund des Autors liegen, der Kunstgeschichte studiert hat und nun als Analyst arbeitet.

 

Eine Verbindung zu den Charaktern konnte ich leider überhaupt nicht aufbauen. Dies könnte durchaus an den bereits genannten Kritikpunkten liegen. Denn die im Buch vom Autor gewählte Ich-Perspekte setzte eigentlich gute Vorrausetzungen um sich in Alice als Erzählerin und Hauptprotagonistin hineinversetzen zu können.

 

Das Ende kam für mich allerdings doch ein wenig unerwartet und war für mich persönlich auch nicht komplett verständlich, denn ich hätte mir doch mehr Aufklärung im Sinne von "wie es dazu kam" und "was genau passiert ist", gewünscht.

 

Abschließend kann ich sagen, ich hatte mir von dem Buch viel mehr versprochen. Durch die vielen genannten Kritikpunkte würde ich "Was Alice wusste" leider nicht weiter empfehlen.

 

Leseprobe: