· 

Rezension Der Zauber zwischen den Seiten

"Der Zauber zwischen den Seiten" ist ein Roman der Autorin Cristina Caboni und erschien 2018 als Taschenbuch mit 352 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

 

Als Protagonistin Sofia merkt, dass ihre Ehe mit Alberto ihr Ende erreicht hat widmet sie sich wieder ihrer Leidenschaft: den Büchern. Bereits als Kind war sie von ihnen fasziniert und hat später mit ihnen gearbeitet. Als durch Zufall ein besonderes Exemplar in ihren Besitz fällt, entdeckt Sofia darin einen Brief aus dem 19. Jahrhundert, welcher von Clarice verfasst wurde.  Um den Spuren von Clarice zu folgen, trifft Sofia auf den Graphologen Tomaso, mit dem gemeinsam sie auf so manche Überraschung stößt.

 

Cristina Caboni schreibt sehr flüssig und verständlich und lässt zusätzlich noch einiges an geschriebenem Gefühl in die Zeilen einfließen, sodass man sich als Leser/in perfekt in die Handlung und die Protagonistin hineinversetzen kann und das Buch gar nicht mehr so schnell aus der Hand legen möchte.

Dass der Roman in der Erzählperspektive verfasst wurde kommt besonders den Rückblenden in die Geschichte von Clarice zu gute, welche deutlich anhand von vorherigen Jahres- und Ortsangaben gekennzeichnet wurden.  Ebenfalls deutlich durch eine andere Schriftart abgesetzt sind die versteckten Botschafen von Clarice, wodurch der/die Leser/in keinesfalls in Versuchung gerät, sich in der Person zu vertun.

 

Ein besonderes Highlight sind zum einen das wunderschöne Cover, aber auch die Zitate zu Beginn jeden Kapitels, welche von  unterschiedlichen Personen stammen und hervorheben, wie viel Mühe und Recherche die Autorin für die Aufmachung des Buches auf sich genommen hat.

 

Die beiden Hauptprotagonistinnen Sofia und Clarice sind sehr schön gestaltete Charaktere, die trotz unterschiedlicher Lebzeiten dieselben Erfahrungen sammeln mussten und somit auch eine von zwei Botschaften des Buches gut erzählen.

Während sich Sofia in der Gegenwart eher unbewusst durch ihre Ehe immer mehr in die Rolle der Hausfrau drängen lässt, so ist das Leben von Clarice bereits von Anfang an fremdbestimmt. Beide Frauen kämpfen in ihrem eigenen Anliegen um die Gleichberechtigung der Frau und ihre eigene Freiheit und Selbstbestimmung über ihr Leben.

Die zweite Botschaft des Buches ist hier ganz klar die Leidenschaft, welche hier durch die Liebe zu Büchern dargestellt wird, und diese niemals zu vernachlässigen und immer das zu tun, was das Herz einem sagt, egal was andere dazu sagen und davon halten.

 

Gegen Ende des Buches hat die Autorin noch mal eine kleine Überraschung eingebaut, denn als man gerade denkt, die Geschichte um Clarice sei vorbei, gibt es noch einmal einen kleinen Wink des Schicksals, der sowohl Sofia als auch Tomaso noch mal kurzzeitig sprachlos werden lässt und auch beim Leser/in noch mal neue Gedankenzweige aufdeckt.

 

"Der Zauber zwischen den Seiten" ist ein sehr schöner Roman, welcher sich durch die buchige Handlung sehr für jede buchbegeisterte Person handelt, aber doch eher das weibliche Geschlecht als Zielgruppe hat. Für mich ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert und gehört ins Regal der geeigneten Sommerlektüren.

 

Leseprobe: