"Drei Schritte zu Dir" ist ein Jugendroman der Autoren Rachael Lippincott, Mikki Daughtry und Tobias Iaconis. Das Buch erschien als Hardcoverausgabe mit 304 Seiten im Jahr 2019 im dtv Verlag.
Die Protagonisten Stella und Will leiden beide unter Mukoviszidose und liegen nicht zum ersten Mal infolge einer Therapie im Krankenhaus. Obwohl beide total unterschiedliche Ansätze im Umgang mit ihrer Krankheit haben, fühlen beide sich sehr schnell voneinander angezogen, wodurch sich eine Krankenhausromanze entwickelt, die so einige Schwierigkeit mit sich bringt.
Das Autorentrio hat sich hier für die Erzählung in der Ich-Perspektive entschieden, wodurch die Gefühle der beiden Patienten Stella und Will stärker an den/die Leser/in übertragen werden sollen. Zusätzlich wird dies unerstützt, dass pro Kapitel die Sichtweise von einem Protagonisten zum Anderen wechselt.
Mit einem flüssigen und bildlichen Schreibstil lässt sich das Buch kaum aus der Hand legen, wodurch die knapp 300 Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen sind.
Leicht störend fand ich nur die medizinischen Begriffe, über die man im Text gelegentlich stolpert und mit denen Jemand, der nicht medizinisch gebildet ist, erstmal nichts anfangen kann.
Stella ist ein sehr kontrollierter Mensch und ist sehr fixiert auf ihre Krankheit, die sie hauptsächlich bekämpft in der Hoffnung die Ehe ihrer Eltern damit zu retten und im Falle ihres Todes Mutter und Vater vereint als Stütze zu hinterlassen.
Will hingegen ist das komplette Gegenteil, denn er hat den nahenden Tod zwar bereits akzeptiert, allerdings versucht er nach außen hin sich stark zu geben und sein verbliebenes Leben zu genießen und einfach Spaß zu haben. Aus dem Grund ist er eher widerwillig in der Klinik und möchte sie mit der ab dem 18. Lebensjahr eintretenden Selbstbestimmung verlassen.
Beide Charaktere machen ab ca. der Hälfte des Buches eine interessante Wandlung durch, denn mit der Unterstützung und der Hartnäckigkeit der neuen Krankenhausbekanntschaft ändern sowohl Stella als auch Will jeweils ihre Einstellung zur Krankheit bzw. zum Leben.
Diese neuen Züge der Persönlichkeiten fand ich in Verbindung zu den keimenden Gefühlen durchaus nachvollziehbar und hat mir sehr gut gefallen, da die Protagonisten sich somit weiterentwickelten und der Roman bzw. dessen Figuren nicht auf einer Stelle stehen blieben.
Das recht bittersüße Ende ließ mich allerdings nicht ganz befriedigt zurück, da mir noch die ein oder andere Frage über die Zukunft im Hinterkopf blieben und ich mich fragte, ob die Geschichte eventuell noch fortgeführt wird.
"Drei Schritte zu Dir" ist ein gefühlvoller Jugendroman, der gleichzeitig einen ernsten Hintergrund vermittelt und im Stil von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" das tragische Los von zwei jungen und sympathischen schwer Erkrankten erzählt, die ganz unerwartet ihrer ersten großen Liebe begegnen.
Von mir gibt es für dieses Jugendbuch eine Leseempfehlung.
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