"Lieblingskind" ist der zweite in Deutschland erschienene Thriller der Autorin C. J. Tudor und erschien 2019 als Paperback mit 464 Seiten im Goldmann Verlag der Randomhouse Gruppe.
Wie bereits der erste Thriller (Der Kreidemann) ist auch dieser in den Farben Schwarz und Rot
gehalten, wodurch bereits eine düstere Grundstimmung bei der Betrachtung entsteht. Das Kind in dem verschmutzten Kleid passt perfekt zu Titel und Klappentext und wurde daher gut
ausgwählt.
Leider war es auch das Einzige, was meiner Meinung nach an diesem Thriller gut ausgewählt war. Obwohl der Klappentext (Eines Nachts verschwand seine geliebte Annie. Aus ihrem eigenen Bett. Das ganze Dorf hat sie gesucht, überall. Alle haben das Schlimmste befürchtet. Und dann, wie durch ein Wunder, kehrte sie vierundzwanzig Stunden später zurück. Aber sie konnte – oder wollte – nicht sagen, was ihr zugestoßen war. Und auch er konnte es sich nicht erklären. Er wusste nur, dass sie nicht mehr dieselbe war. Nicht mehr seine Annie. Und er bekam Angst - mörderische Angst vor seiner eigenen kleinen Schwester ... Quelle: Randomhouse.de) eine sehr spannende Geschichte mit viel Potenzial verspricht, so war doch die Grundidee, auf die ich wegen Spoilern nicht weiter eingehe, vom Empfehlungsgeber (Stephen King), geklaut und nur anders ausgeschmückt worden.
C. J. Tudor, die zwar einen flüssigen Schreibstil beherrscht, ist jedoch nicht einmal gelungen, ein erfolgreiches altes Konzept in etwas spannendes Neues zu verwandeln.
Erzählt in der Ich-Perspektive begleitet man Protagonist Joseph Thorne zurück in seine Heimatstadt Arnhill, wo einst seine kleine Schwester verschwand und nun erneut grausame Taten an und mit Kindern geschehen. Leider ist die Handlung trotz dem flüssigen Schreibstil an sich sehr zäh und eher weniger spektakulär oder gruselig. Im Buch verstreut gibt es ein paar Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Unterstützt werden sie dabei von Rückblicken in die Kindheit von Thorne und seinen damaligen Freunden. Die kurzzeitigen Spannungselemente, die die Autorin versucht hat einzubauen, waren mir persönlich viel zu wenig und haben mich kaum am Ball gehalten und weiteres Interesse wecken können.
Auch am Ende hat mich der Thriller enttäuscht zurück gelassen, denn von dem versprochenen Klappentext fand ich das meiste nur in den paar kurzen Rückblicken und nicht zum mitfiebern verleitend durch das ganze Buch. Von daher kann ich "Lieblingskind" nicht weiter empfehlen und werde, nachdem das erste Buch der Autorin mich bereits enttäuscht hat, nicht zu weiteren Werken von C. J. Tudor greifen.
Leseprobe: