"Der Wind nimmt uns mit" ist ein Roman der deutschen Autorin Katharina Herzog und erschien 2019 mit 368 Seiten als Paperback im Rowohlt Verlag.
Bereits das Cover mit den blühenden Pflanzen und dem orangenen Farbton lässt ohne Blick auf den Klappentext auf eine Geschichte in sommerlicher Atmosphäre schließen und ist daher passend gestaltet worden.
Katharina Herzog schreibt abwechselnd aus der Sicht von Protagonistin Maja, sowie deren Mutter Karoline. Bei Letzterer reisen wir teils in den Kapiteln nochmal ca. 30 Jahre zurück, was aber anhand entsprechender Überschirften gut erkennbar ist.
Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich hier nicht nur durch seinen flüssigen Lesefluss aus, sondern beinhaltet neben viel Gefühl auch eine lockere Gesprächsführung, welche gepaart mit einem Quäntchen Witz für eine angenehme Lesestimmung sorgt.
Auch wenn ich nicht jede von Majas Handlungen nachvollziehen konnte, so mochte ich ihren Charakter. Ihren Mut für ein lockeres, freies Leben rund um die Welt habe ich direkt zu Beginn bewundert.
Karoline bot hier den eher vernünftigen und bodenständigen Lebensstil, der somit nicht nur das komplette Gegenteil, sondern auch die perfekte Ergänzung zum Gleichgewicht des Romans war.
Die kurzen Einblicke in den Charakter von Tobi stimmten mich weniger positiv. Doch genauso wenig konnte sich mein Herz für Lasse öffnen, obwohl mich das Ende des Buches gefreut hat.
Sehr begeistert hat mich die Umgebung bzw. La Gomera an sich. Eine Insel, welche ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht selbst besucht habe, aber in deren Beschreibung ich mich dank Katharina Herzog verliebt habe.
Die vielen mit Worten gebildeten Bilder hinterließen die buntesten Fantasien in meinem Kopf, was selten der Fall ist.
"Der Wind nimmt uns mit" ist ein wunderbarer Sommerroman, der sich leicht lesen lässt, ohne das Kopf und Herz einem tragischen Rhytmus folgen müssen. Von mir gibt es eine Empfehlung.