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Rezension Magisch Verschwunden

"Magisch Verschwunden" ist ein Roman im Romantasy Genre und ein Gemeinschaftsprojekt der Autorinnen Ina Linger und Cina Bard.

Das Ebook erschien Ende 2019 mit ca. 283 Seiten (Quelle: Amazon.de , Kindle Version) und ist der dritte Teil der "Magisch" Reihe, welche sich aber unabhängig voneinander lesen lassen.

 

Das Cover mit dem großen "Magisch" Schriftzug passt durchaus gut zu dem Fantasyanteil der Handlung. Das dunkle "bröckelnde" Grün wirkt für mich im Zusammenspiel mit dem sanften hellgrünen Nebel jedoch etwas unruhig und lässt die eingesetzten Schriften und Ornamente zu stark künstlich wirken.

Die zum bzw. durch das Gemälde schreitende Frau ist stimmig mit der Handlung und verrät damit nicht mehr als der Klappentext.

 

Der Einstieg war erst einmal recht einfach, auch wenn sich zwischen Prolog und Handlung erst keine Verbindung für mich erschließen ließ.

Zu Beginn das größte Manko: ständige Schachtelsätze. Zwar mag ich bildliche Beschreibungen, auch ausführlich dürfen diese gerne sein, aber daraus scheinbare Endlossätze zu bilden ließ mich beim Lesen aufseufzen. Zu meiner positiven Überraschung änderte sich der Schreibstil in dieser Form aber schon bald wieder und blieb gleichbleibend strukturiert.

Beide Autorinnen arbeiteten mit einer recht einfachen Sprache und Humor. Allerdings fehlte mir manchmal der gerade rote Faden der Handlung, der sich für mich persönlich manchmal mehr als Zick-Zack-Muster entpuppte.

 

Protagonistin Robin ist eine junge Frau, deren heimliche Liebe und gleichzeitig Bruder der besten Freundin plötzlich auf einer Studienfahrt verschwindet. Nachdem die Anzeichen eine Entführung möglich machen, nimmt Robin die Suche nach Will in die eigene Hand.

Obwohl nicht nur dieser Entschluss durchaus Mut erfordert entdecke ich in diesem Charakter immer wieder eine handvoll Naivität und Sensibilität, wodurch Robin zwar menschlich bleibt und nicht zur Heldin mutiert aber für mich ein realitätsfremdes und nur situationsbedingtes Zusammenspiel formt.

Selbiges Prinzip finde ich auch bei Will wieder, obwohl dieser, wenn auch nur minimal, älter ist und überhaupt nicht diese für junge Männer typische Unerschrockenheit und Stärke aufbringt.

 

Natürlich sind Geschichten beliebt, die unvorhersehbar sind und Wendungen mit sich bringen, doch in diesem Roman hat mich die Verunsicherung von Robin gegenüber Adaline und Taron, sowie der Wechsel, welcher der Beiden gerade als Bösewicht fungiert, irgendwann nur noch verwirrt. Spätestens dort war für mich, wie bereits weiter oben erwähnt, die Gerade zum Zick-Zack geworden, wodurch der Roman an Länge gewann, aber nicht unbedingt an Qualität.

 

"Magisch Verschwunden" bewegt sich für mich durchaus im Romantasy Genre, aber für junges und eher unkritisches Publikum.

Dass hier mit viel Herzblut gearbeitet wurde sieht man auch anhand der Illustrationen, die sich stellenweise im Buch befinden und geben meiner Endbewertung noch einen positiven Aspekt hinzu.

Für mich persönlich reichte es am Schluss für eine knappe 3 Sterne Bewertung, weil das Potenzial definitiv vorhanden war, nur (nach meinem Geschmack) nicht perfekt ausgeführt wurde.