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Rezension Aufgetaut

"Aufgetaut" ist ein Roman von David Safier und erschien 2020 als Paperback mit 336 Seiten im Kindler Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

 

David Safier ist bekannt für seine sehr humorvollen Romane, weshalb ich besonders gespannt auf diese Neuerscheinung war. Doch recht ungewohnt beherrscht doch eher die Moralbotschaft anstelle von Witz das Buch.

 

Urga ist eine Frau aus der Steinzeit, die ihrem Jahrhundert vom Verhalten her weit vorraus ist, denn sie gibt sich sehr emanzipiert und besteht darauf, mit den Männern auf die Jagd zu gehen.

Doch plötzlich strandet sie gemeinsam mit dem kleinen Mammut Trö in der Jetzt-Zeit und muss nicht nur lernen die Menschen dort zu verstehen, sondern auch die Bedeutung von Glück und Liebe.

 

Neben Urga ist auch Felix mit einer der Protagonisten und wirkt zu Anfang wie ein recht hoffnungsloser Fall und Träumer. Auf der Suche nach Ideen für seine neueste Spinnerei, der Glücks-App, reist er mit seiner Tochter Maya, Kapitän Lovskar ud Urga um die Welt, damit letztere glücklich wird.

 

Das Buch gliedert sich entsprechend im Verlauf in die unterschiedlichen Abschnitte der Handlungsorte z.B. Indien oder Fratala. Dies wird immer im vorherigen Kapitel mit dem letzten Satz angekündigt "wir reisen nach....".

Dabei ist der Schreibstil den kompletten Roman über locker und leicht mit einem kleinen Anteil von Witz.

 

David Safiers Schwerpunkt liegt dieses Mal ganz klar auf die Vermittlung von Wert und Bedeutung von Glück und Liebe, wie es sich anfühlt, wie man es findet und welch hohen Stellenwert es für die Menschen einnimmt.

Genau dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da die Realität doch immer mehr im materiellen Wahn und Glück versinkt.

 

"Aufgetaut" hat mir insgesamt sehr gut gefallen, jedoch hatte ich, typisch Safier, mehr Humor hinter der Geschichte erwartet, wodurch ich am Schluss nur 90% überzeugt war, dem Buch aber trotzdem wegen der Botschaft, Schreibstil, Geschichte gute 4 Sterne geben kann.