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Rezension Vergessen

"Vergessen" ist ein Thriller von Claire Douglas, der 2020 als Paperback mit 464 Seiten im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

 

Das positivste an diesem Buch vorweg: Der Schreibstil. Dieser ist flüssig und verständlich und führt durch die Handlung, schafft es aber nicht immer kleine logische Fehler zu überdecken.

 

Bei "Vergessen" soll es sich um einen Thriller handeln, leider ist davon kaum etwas erkennbar. Ein paar welke Blumen, ein Mord und ein Familiendrama voller Geheimnisse.

Besonders enttäuschend fand ich hierbei, dass es die Hälfte des Buches brauchte um die bereits durch den Klappentext bekannten Ereignisse zu erreichen, wozu wenig Platz für Spannung blieb.

 

Die Fülle an Andeutungen, Geheimnissen und deren langsamen Aufdecken, lassen den/die Leser/in zwar oft in verschiedene Richtungen denken, wirken sich auf Dauer aber eher negativ auf die Stimmung aus.

Besonders in Anbetracht des Endes war der Fortlauf der Handlung total unbefriedigend und hingeklatscht.

 

Protagonistin Kristy vermittelte immer wieder einen sehr verwirrten Eindruck, besonders durch das ständige Erwähnen eines verlegten Asthmasprays.

Ihre nicht überwindbare Vergangenheit und deren Auswirkungen in Form von Störungen innerhalb der Beziehung zu z.B. Selena oder auch ihrer Mutter machen ihren Charakter nicht sympathisch, wodurch sich auch das Mitgefühl nicht bemerkbar macht und diese Person, sowie auch alle anderen Charaktere, den/die Leser/in kalt lässt.

 

Claire Dpuglas hat mit "Missing" und "Still Alive" bewiesen, das sie deutlich bessere Thriller verfassen kann.

Ob hier der Erfolgsdruck zu hoch war für ein neues Werk, das kann ich als Außenstehende nicht sagen, beziehe dies aber als Vermutung in meine Bewertung mit ein.

 

"Vergessen" erreicht auf Grund des Schreibstils und dem Wissen über bessere Werke gut gemeinte 2 Sterne, allerdings keine Empfehlung!

 

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