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Rezension Dark Places

"Dark Places" ist ein Roman von Gillian Flynn, der 2015 als Taschenbuch mit 464 Seiten im Fischer Verlag erschien.


Das Buch erzählt die Geschichte von Libby, die mit 7 Jahren ihre Familie auf tragische Weise verloren hat. Der Täter? Ihr 15 jähriger Bruder Ben, der nun mittlerweile seit 25 Jahren im Gefängnis sitzt. Doch ist dies wirklich die Wahrheit?


Gillian Flynn führt mit einem flüssigen Schreibstil durch die Geschichte und springt dabei in die Perspektiven von Libby (Gegenwart), ihrer Mutter Patty (Vergangenheit) und ihrem Bruder Ben (Vergangenheit). Besonders positiv ist mir bei diesem Aufbau aufgefallen, dass die Geschichte zu jeder Zeit fortlaufend erzählt wird und sich die Kapitel von Mutter und Sohn dadurch sehr gut ergänzen.


Ganz klar im Fokus des Buches steht die Spannung, welche sich durchgehend bis kurz vor Schluss hält. Während des Lesens ließen sich verschiedenste Theorien bezüglich des Tatgeschehens und des Täters entwickeln, da neben einer doch zunächst sehr unsympathischen Protagonistin (Libby) sich auch viele weitere Charaktere ins negative Spielfeld rückten. So sorgte manches Verhalten der Personen bei mir oftmals für Unverständnis.


Als sich die Handlung auf den letzten 50 Seiten dem Ende näherte und die Auflösung greifbar war, wurde meinen Meinung über das Buch, welches mich doch die ganze Zeit positiv begeistert hatte, zwiegespalten und etwas enttäuscht. So viele Theorien hatte ich von Anfang an im Kopf und dann das? Eine Lösung, die sich zwar in die Story super einfügt, vom Lesegefühl aber einfach nicht passte und auch niemals hätte vorhergesehen werden können.


Warum "Dark Places" hier in das Genre Roman statt Thriller eingeordnet wurde bleibt mir bis zum Schluss allerdings ein Rätsel. Anhand der Spannung und der ein oder anderen blutigen und leicht psychopathischen Szenen trifft es meiner Meinung nach nicht die Kriterien eines Romans.


Auf Grund der vielen unsympathischen Aspekte der Charaktere, wenn auch von der Autorin gewollt, und der nicht gänzlich überzeugenden Auflösung verbleibe ich bei einer 4 Sterne Bewertung und empfehle das Buch gerne und positiven Gewissens weiter.