"Ein letzter erster Augenblick" ist ein Roman von Holly Miller, der 2021 mit 496 Seiten als Paperback im blanvalet Verlag der Penguin Random House Gruppe erschien.
Absolutes Highlight an diesem Buch ist das Cover. Ein lilafarbener Traum mit Blüten und somit ein direkter Blickfang im Regal.
Die beiden Protagonisten Joel und Callie sind ebenfalls abgebildet, genauso wie die Distanz, die im Roman eine wichtige Rolle einnimmt.
Leider startete das vielversprechend klingende Buch jedoch sehr langatmig, in dem beide Charaktere lang und ausschweifend kennen gelernt werden konnten. Bis sich beide schließlich richtig annähern sind locker an die 200 Seiten verstrichen. Ob die Geschichte nun die Kurve bekommt?
Das Zusammenleben von Joel und Callie erscheint sehr harmonisch und ehrlich. So gesteht Joel seiner Liebsten auch seine ungewöhnliche Gabe, die allerdings die Beziehung vorerst nicht belastet.
Doch nun kommt er, der Tag X des Traums, den der Klappentext schohn angepriesen hat. Da war das Buch schpn über die Hälfte vorbei.
Nach den ersten Schwierigkeiten versuchen Joel und Callie trotzdem noch das beste aus ihrer Partnerschaft zu holen, doch ob das gelingt?
An dieser Stelle punktet die Geschichte das erste Mal bei mir mit Emotionen und ich leide kurzzeitig mit den Protagonisten mit. Mit starker Betonung auf kurzzeitig, denn schnell sind die Gefühle mit dem weiteren Fortgang auch wieder verschwunden und ich enttäuscht, schließlich warb das Buch mit Sätzen wie "tief bewegend" und "herzzerreißend".
Doch für mich war das zu wenig, wollte den Roman aber dennoch nicht aufgeben und las weiter.
Ich näherte mich also dem Ende, welches sich wieder stark in die Länge zog, obwohl man schnell von Jahr zu Jahr sprang um schließlich auch an DEM Tag anzukommen. Und dieser bekam ein (!!) ganzes Kapitel, das nicht mehr als 4,5 Seiten umfasste und nicht einmal hier mit Emotionen oder Dramatik aufwarten konnte.
Stattdessen wurde mir einfach nicht klar, warum beide Protagonisten die Wege dieser einen vorherigen Entscheidung gingen, statt aus einer Zeit das beste zu machen.
Wieso steht in der Klappe folgende Frage: "Doch ist ihre Liebe stärker als das Schicksal?", wenn der Liebe so wenig Raum gegeben und das Schicksal akzeptiert wurde?
Obwohl der Schreibstil trotz weniger Emotionen leicht verständlich und flüssig war, haben mich die ständigen Sichtwechsel mit den so kurzen Kapiteln teilweise doch gestört und mich nicht ans Buch fesseln können. Ich schweifte schnell ab oder legte den Roman immer wieder zur Seite, spürte nicht einmal den Hauch einer guten Unterhaltung.
"Ein letzter erster Augenblick" klang vielversprechend, bot mit seiner Idee viel Potenzial, hätte ein Highlight werden können und scheiterte bei mir dann doch an der Umsetzung.
Ob es allein an meinen Erwartungen lag, das vermag ich nicht zu sagen. Dpch nun bleibe ich enttäuscht vor diesem Covertraum sitzen und vergebe leider nur 1 Stern.
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